FFW Arrach meisterte viele Herausforderungen

7. März 2025
Die Mitglieder der FFW Arrach kamen zur Jahreshauptversammlung für das Berichtsjahr 2024 mit einer umfangreichen Tagesordnung zusammen.

Zur Jahreshauptversammlung für das Berichtsjahr 2024 im Seminarraum des Hotels Herzog Heinrich kamen die Mitglieder der Feuerwehr Arrach vor kurzem zusammen. Vorsitzender Andreas Lohberger konnte über 50 Kameraden sowie Bürgermeister Gerhard Mühlbauer, Kreisbrandrat Michael Stahl, Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer, die Ehrenkreisbrandmeister Josef Pritzl und Reinhard Kollmer, Kreisbrandmeister Konrad Kellner sowie Gönner Berthold Birnthaler willkommen heißen. Mit einem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder Johann Klement, Josef Held, Josef Aschenbrenner, Alois Schmid sowie Fahnenmutter Maria Geiger wurde die Versammlung eingeleitet. Die anschließende Verlesung der Niederschrift der letzten JHV 2023 erfolgte durch Schriftführer Georg Prantl.

„Wir können auf ein gelungenes und reibungsloses Vereinsjahr 2024 zurückblicken“, sprach Vorsitzender Lohberger in seinem Bericht. Insgesamt 51 Feste, Veranstaltungen, Versammlungen, Geburtstage, Hochzeiten und Beerdigungen wurden besucht. Der Vereinsausflug ins Zillertal förderte den Zusammenhalt und pflegte die Kameradschaft nachhaltig. Unter den selbst organisierten Vereinsveranstaltungen waren der Faschingsball, das Kesselfleischessen, das Hallenfest, die „Lange Nacht der Feuerwehr“, die Mitwirkung bei der Seeweihnacht und die Hüttenwanderung. Bei den kirchlichen Veranstaltungen beteiligte man sich am Fronleichnamsfest, dem Jahrtag mit Gottesdienst und Kameradschaftsabend sowie dem Volkstrauertag. 2024 konnten 27 Neuaufnahmen verzeichnet werden. Zum Jahresende 2024 betrug der Mitgliederstand 318, davon 250 passive und 68 aktive Kameraden.

Auf die aktuelle Finanzlage ging Kassier Martin Hupf ausführlich ein. Bedingt durch respektable Veranstaltungserlöse, großzügige Spenden und Mitgliedsbeiträge (diverse Eintritte in die Wehr) verzeichnete er eine gute Vermögensentwicklung. Kassenprüfer Tobias Koller, welcher mit Andreas Geiger im Vorfeld die Kasse geprüft hatte, konnte Hupf und zweitem Kassier Thomas Pfeffer eine einwandfreie Kassenführung attestieren.

„Das Berichtsjahr 2024 stellte die Feuerwehr Arrach wieder vor viele Herausforderungen“, resümierte Kommandant Matthias Schmid und gab einen Einblick in die geleistete Arbeit. Die offizielle Gründung der Kinderfeuerwehr sah er als absoluten Höhepunkt an. 19 Kinder seien seitdem mit Feuereifer dabei, so Schmid mit großem Dank an die Helferinnen. Die 57 Einsätze, darunter 37 THL, zehn Brandeinsätze und zehn sonstige, wiesen ein breites Spektrum auf und forderten die 61 Aktiven. Hierbei wurden 690 Mannstunden geleistet. „Besonders tragisch war, dass bei einem Brandeinsatz sowie einem Verkehrsunfall insgesamt drei Todesopfer zu beklagen waren“, schilderte der Kommandant. Bei 42 Ausbildungsabenden wurden insgesamt 1 190 Mannstunden geleistet. Die Gesamtstunden der FFW Arrach beliefen sich auf 3 880 Mannstunden, ohne Berücksichtigung der Stunden in den Sondereinheiten wie UG ÖEL und Flughelfer. Anschließend nahm Schmid zusammen mit Vorsitzendem Lohberger sowie Bürgermeister Gerhard Mühlbauer die Ehrungen und Beförderungen vor.

Da Schmid mit dieser Jahreshauptversammlung sein Amt niederlegte (wir berichteten), bedankte er sich für die Unterstützung und wünschte sich, dass seine Nachfolger auf die gleiche Hilfe und den gleichen Zusammenhalt zählen können. In einer reich bebilderten Fotoserie gab er einen Rückblick auf seine Dienstjahre 2001 bis 2024. Am 28. Juni 2001 wurde er zum ersten Kommandanten gewählt. Herausragende Ereignisse waren das Jahrhundert-Hochwasser 2002, der Gerätehausanbau, die Verleihung des Rescue-Preises 2003, der Sturm Kyrill 2007 und der Großbrand bei der Bärwurzerei Drexler 2010. Ein wegweisender Erfolg sei der Start der ersten aktiven Feuerwehrdame 2012 gewesen. Fordernd waren die 20 Einsätze 2016 beim Starkregen-Ereignis im Schutzgebiet und der Großbrand 2023 im Arracher Hof. Drei Bürgermeister und vier Geschäftsleiter habe er in seiner Amtszeit kennengelernt. Stolz zeigt sich Schmid über Tochter Johanna, die das Feuerwehrgen weiterträgt und bereits selbst zur aktiven Mannschaft gehört. „Eine Feuerwehr wird nicht durch die Ausrüstung stark, sondern durch die Menschen, die sie tragen. Habe fertig“, so Schmid unter Beifall der Anwesenden.

Auch Jugendwart Michael Kraus, welcher ebenfalls sein Amt niederlegt, erstattete zum letzten Mal seinen Tätigkeitsbericht. Leider sei die Anzahl der Jugendgruppe wegen des demografischen Wandels stark dezimiert, bedauerte er (von 26 auf fünf Jungen verringert). Einige Jugendliche wurden in die aktive Wehr übernommen, im kommenden Jahr ein weiterer. Dennoch belief sich die Gesamtstundenzahl der Jugendgruppe auf 504 Stunden. Schön in Erinnerung blieben wieder die Christbaumsammelaktion sowie das Ramma Damma, ein großer Erfolg war einmal mehr die Jugendleistungsspange auf dem Seeparkgelände. Kraus verabschiedete sich aus privaten und beruflichen Gründen aus der Jugendarbeit. Die Wahl seines Nachfolgers erfolgt in der nächsten Aktivenversammlung.

Zum ersten Mal erstattete die Leiterin der Kinderfeuerwehr, Romana Eckl, ihren Bericht. Sie sprach von 19 Gründungsmitgliedern, einem konstanten Stand von derzeit 15 Jungen und vier Mädchen, 208 Gesamtstunden der Kinder und 175 Stunden der Betreuerinnen. Themen in den Gruppenstunden waren das Absetzen eines Notrufes, Gerätekunde und Erste Hilfe. Geplant sind die Abnahme der Kinderflamme, ein Ausflug zur PI Bad Kötzting sowie eine gemeinsame Übung mit der Jugend.

Obwohl die Zahlen der Einsätze auf elf gestiegen waren, sei man 2024 von Großbränden verschont geblieben, meinte Leiter Atemschutz Simon Pfeffer. Großen Wert legt er auf Einsatzhygiene. Stolz zeigte sich Pfeffer, dass immer genug Atemschutzträger vorhanden waren, sowohl bei Einsätzen als auch bei Übungen. Aktuell könne man 26 Atemschutzgeräteträger zählen, was einen sehr komfortablen Stand darstelle. „Alle mit gültiger Tauglichkeitsuntersuchung G26.3“, freute er sich.

Mit einstimmigem Votum wurden in einer Ergänzungswahl Armin Stahl als Vertrauensmann und Michael Kraus als Mitglied des Vereins in den Verwaltungsrat gewählt. Die Geschäftsordnung wurde in Bezug auf Modalitäten bei der Urkundenvergabe sowie Zuzahlung bei Geschenken überarbeitet und so genehmigt. Außerdem wurde beschlossen, das 130-jährige Gründungsfest (das in 2022 geplante 125-jährige Jubiläum konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden) als dreitägiges Fest im Jahr 2027 zu feiern. Die Vorbereitungen dazu sind bereits im Gange. Nach erfolgter Kommandantenwahl (wir berichteten) und der Terminbekanntgabe erfolgte noch die offizielle Übergabe der Jahresberichte, bevor in den gemütlichen Teil übergegangen wurde.