„Ich hatte unbeschreiblich viel Glück in meinem Leben und bin unendlich dafür dankbar“. Diese Worte hört man im Gespräch mit Heinz Pfennig des Öfteren. Der äußerst rüstige und selbstständige 90-jährige Rentner aus München, der auf ein ereignisreiches und bewegtes Leben zurückblicken kann, will deshalb alle Ehrenamtlichen von Hilfeleistungsorganisationen, welche ihr Leben für andere einsetzen, mit zahlreichen Spenden bestmöglich unterstützen. So fanden sich vor kurzem Vertreter der Feuerwehren Arrach und Haibühl sowie der BRK - Helfer vor Ort Arrach zusammen mit Bürgermeister Gerhard Mühlbauer im Hotel Herzog Heinrich ein, bei welchem Pfennig seit Baubeginn Gesellschafter ist und des Öfteren seinen Urlaub verbringt, um dem großzügigen Spender persönlich zu danken.
Das Leben von Heinz Pfennig, geboren am 31. Mai 1932 in Neustettin / Hinterpommern (heutiges Polen), ist vor allem durch die Kriegszeit geprägt. Im Jahre 1943 besuchte er die Bismarck-Oberrealschule in Stettin. Nach schweren Bombenangriffen wurde er im Rahmen der NS-Kinderlandverschickung zusammen mit zahlreichen anderen Kindern nach Binz auf Rügen in Sicherheit gebracht. Diese Zeit, zusammen mit der anschließenden Flucht vor der anrückenden Roten Armee in der Nacht vom 29. auf den 30. April 1945 und dabei vielen erlebten schrecklichen Momenten, prägen sein Leben bis heute. „Kaum waren wir mit dem Zug über den Rügendamm aufs Festland rübergefahren, wurde dieser hinter uns gesprengt, um die Rote Armee aufzuhalten“. Besonders einschneidend blieb Heinz Pfennig die anschließende Flucht im Minenräumboot über die Ostsee unter Beschuss von russischen Panzern in Erinnerung. Des Weiteren wurde er Augenzeuge eines KZ-Todesmarsches. Stets begleitete ihn auch die Ungewissheit über den Verbleib der eigenen Familie: der Vater war im Kriegseinsatz und Mutter und Bruder in Schlesien. Die nächsten eineinhalb Jahre nach Kriegsende verbrachte er in Dänemark. Auch in Erinnerung blieb Pfennig die Wiedervereinigung mit seiner Familie, die wiederum mit „riesen Glück“ zustande kam. Zuvor hatte er nach langer Postsperre einen Brief an seine Großeltern geschrieben, welcher – obwohl das Wohnhaus zur Hälfte zusammengebombt war – tatsächlich im Briefkasten landete. Nach dem Krieg war Pfennig bei BP, Liqui Moly und Avia in verschiedenen, auch leitenden, Positionen tätig.
Zutiefst dankbar für sein „enormes Glück“, das ihn sein ganzes Leben begleitete, möchte Pfennig nun Menschen, welche sich für andere einsetzen, unterstützen. So stattete er vor kurzem Bürgermeister Gerhard Mühlbauer in der Gemeindeverwaltung einen Besuch ab, um die freudige Nachricht zu überbringen. Mit einer Spende von 1.500 Euro an die Helfer vor Ort Arrach, welche damit u.a. einen neuen Defibrillator beschaffen, sowie jeweils 750 Euro an die Feuerwehren Arrach und Haibühl-Ottenzell, welche mit der Spende Waldbrandausrüstung sowie Akkulüfter anschaffen wollen, bedankte er sich für deren ganzjähriges Engagement. „Es bereitet uns immer wieder große Freude, wenn das Ehrenamt so viel Wertschätzung aus der Bevölkerung erfährt“, dankten Bürgermeister Mühlbauer und die Vereinsvertreter Pfennig für die großzügige Spende.
Seine Erinnerungen möchte Pfennig auch in einer Biographie einfangen, was jedoch alles andere als ein leichtes Unterfangen darstellt. „Mit dem von mir Erlebten könnte ich eigentlich zwei Leben ausfüllen“, meint Pfennig rückblickend. Zu seinen Hobbies zählen das Reisen sowie das Interesse an der Weltwirtschaft, worüber er sich stets am Laufenden hält.