Nach den Starkregenfällen der vergangenen Tage waren vor allem einige Nebenflüsse in Schwaben und Oberbayern massiv über die Ufer getreten. Zudem war in den betroffenen Bereichen das Grundwasser stark angestiegen. Das bayerische Innenministerium plante daher aufgrund der Erfahrungen aus den vorangegangenen Ereignissen (Deggendorf, Simbach) in Absprache mit dem Regierungspräsidium Schwaben sehr zügig die Entsendung von Hilfeleistungskontingenten zur Bekämpfung der Ölschäden in Gebäuden. Die Devise der bayerischen Staatsregierung lautete: „vor die Lage kommen“. Durch das schnelle Eingreifen sollte insbesondere verhindert werden, dass das Öl in die Mauerwände eindringt und zum Totalschaden des Gebäudes führt. Die UG-ÖEL übernimmt die Aufgabe als UG Kontingentführung. Erste Anlaufstelle am 04.06. ist Rehling im Landkreis Aichach-Friedberg. Dort waren bereits Fachberater Ölschäden des THW als Erkunder tätig und hatten 7 Objekte für die Ölwehr identifiziert. Nach Eintreffen des Kontingents gegen 11 Uhr und der Betankung der Fahrzeuge machen sich die Pumpengruppen schnell an die Arbeit. Die beiden 50 cbm-Faltbehälter vom WAB Ölwehr Rötz bzw. vom FwA Entsorgung Cham werden an die mobile Separationsanlage des THW in Gablingen geliefert. Bereits gegen 16 Uhr sind die Arbeiten in Rehling abgeschlossen, so dass das Kontingent an die nächste Einsatzstelle in Nordendorf im Landkreis Aichach-Friedberg verlegen kann. Die Einsatzleitung wird im dortigen Feuerwehrgerätehaus eingerichtet, der Logistikstützpunkt auf dem Parkplatz einer gesperrten Tankstelle direkt an der B2. Ein Großteil des Ortes war vom Fluß Schmutter überschwemmt worden. Weitere
Objekte waren vom steigenden Grundwasser betroffen. Die Vorerkundung durch das THW hatte in etwa 20 Objekte erkunden können. Allerdings konnte aufgrund des Wasserstandes nicht in alle Bereiche vorgedrungen werden. Dies übernimmt nun der eigene Erkunder des Kontingents. Der langsam sinkende Wasserstand gibt immer mehr Objekte frei, so dass am Abend des 06.06. ca. 75 Einsatzstellen in Nordendorf abgearbeitet werden. Insgesamt werden 5 Pumpentrupps sowie ein Trupp für Kleineinsätze (z.B. Sorbentmaterial auslegen) sowie ein Erkunder von der Kontingentführung gesteuert. Ein weiterer Unterabschnittkoordiniert die Ver- und Entsorgung der einzelnen Einsatzstellen mit IBC über den mitgeführten Teleskoplader.
Der ABC-Zug Cham übernimmt mit dem WAB Dekon die Reinigung von Material und Einsatzkräften sowie kleinere Reparaturarbeiten (z.B. Tauchpumpen instand setzen). Die Unterkunft bezieht das Kontingent auf dem Messegelände in Augsburg. Dort erfolgt am Abend des 06.06. auch die Ablösung, die mit einem Reisebus erfolgt. Die erste Schicht des Kontingents ist gegen 23 Uhr wieder in Cham. Siehe hierzu auch die Berichterstattung auf www.kfv-cham.de